Das Auftreten von Burnout ist abhängig von verschiedenen Lebensbedingungen, die alle Einfluss darauf haben, ob man sich emotional überlastet fühlt oder ob man erfolgreich Möglichkeiten entwickelt hat, um Stress (in allen Varianten) bewältigen zu können.

„Zeit zum Ausspannen“ kann sich besonders für Erzieher*innen günstig auswirken. Um dem Ausbrennen entgegen zu wirken, sollte es beispielsweise während der Arbeitszeit Gelegenheiten geben, sich dem direkten Kontakt mit den Kindern zu entziehen. Schon kurze Zeiten des Abschaltens im Sinne eines positiven Rückzuges lassen Menschen emotional aufatmen.

Eine positive Arbeitsplatzgestaltung hat großen Einfluss auf das Wohlbefinden. Dies kann z. B. durch eine lärmvermindernde gut durchdachte Innenarchitektur, indirekte Beleuchtung, angenehme Farben, Zimmerpflanzen usw. erreicht werden. Auch die Beseitigung bürokratischer Hürden, wie komplizierte Wochenarbeitspläne oder umständliche Organisationsaufgaben können Überdruss bekämpfen.

Jede einzelne Erzieher*in muss sich der Burnoutgefahr bewusst sein. Dazu gehören Klarheit und Bewusstsein über den eigenen Tages- und Arbeitsablauf und über eigene Bewältigungsstrategien mit Stress umzugehen. Auch die Klärung eigener Ziele und Schwierigkeiten im Beruf gehören dazu. Für Menschen mit einer emotional stark beanspruchenden Tätigkeit ist Ausgleich sehr wichtig und befriedigende Freizeitbeschäftigungen können dabei hilfreich sein. Die Zeit des Abschaltens nach der Arbeit, eine Phase der Ruhe und Erholung hilft, sich aus den beruflichen Anstrengungen zu lösen. Kurze Zeiträume zum Erholen geben neue Kraft, um sich nach der Arbeit der Familie oder Freunden zuwenden zu können.

Gerade Frauen sehen sich oft selbst als Ursache des Ausbrennens. Sie denken, dass es an ihnen persönlich liegt, wenn sie frustriert und erschöpft ihren Alltag „irgendwie“ bewältigen. Negative Erlebnisse und Misserfolge schreiben sie ihren eigenen Unzulänglichkeiten und Schwächen zu.

Da Ausbrennen aber das Resultat einer sozialen und psychischen Wechselwirkung zwischen einer Person und ihrer Umwelt ist, erscheint es sinnvoll, sich die Situationen näher anzusehen, in denen Schwierigkeiten auftauchen. Oft hilft eine Änderung der Perspektive: Niemand ist schuld, man kann selbst aktiv werden, sich selbst helfen und sich helfen lassen! Die bohrende Frage heißt dann nämlich nicht mehr: Was stimmt nicht mehr mit mir, sondern

Was kann ich selbst tun, um die Situation zu verändern?

Leere und Niedergeschlagenheit sind mit guter Stimmung unvereinbar. Eine bewährte Selbsthilfestrategie zielt daher darauf ab, sich mit Hilfe unterschiedlicher Maßnahmen in eine bessere Stimmung zu versetzen und sich dabei selbst Kraft zu schenken – seine eigene Quelle der Freude zu sein. Dies gelingt meist nicht „auf Kommando“ und bedarf einiger Übung, aber es ist möglich und es ist lohnenswert!

Hier ein paar Ideen …

Hören Sie Gute-Laune-Musik

Hören Sie Musik, die Sie beschwingt oder gar zum Tanzen motiviert. Singen und/oder tanzen Sie! Stellen Sie sich selbst eine CD mit Ihrer „Gute-Laune-Musik“ zusammen. Hören Sie diese schon am Morgen, um den neuen Tag fröhlich zu beginnen.

Bewegen Sie sich in der Natur

Nach körperlicher Aktivität fühlen sich die meisten Menschen gut. Bewegen Sie sich daher mindestens zweimal pro Woche mindestens 30 Minuten lang – am besten in der Natur. Machen Sie einen Waldspaziergang und lassen Sie sich von der Heilkraft der Natur überraschen.

Führen Sie ein Glücks-Tagebuch

Seien Sie dankbar für die beglückenden Momente in Ihrem Leben. Notieren Sie jeden Abend in einem Buch, welche Ereignisse „heute“ schön waren, welche Menschen Ihnen freundlich begegnet sind und was Ihnen an diesem Tag besonders gut gelungen ist. Konzentrieren Sie sich dabei ausschließlich auf das Positive. Schärfen Sie Ihren Blick für die vielen Kleinigkeiten, die tagtäglich Anlass zur Freude bieten. Vergegenwärtigen Sie sich immer wieder, wie gut es Ihnen geht und welche schwierigen Situationen Sie in Ihrem Leben bereits gemeistert haben. Seien Sie dankbar für „Selbstverständlichkeiten!

Lächeln und Lachen Sie

Lachen ist bekanntlich gesund und baut Stress ab. Lesen Sie deshalb humorvolle Bücher und bevorzugen Sie lustige Filme. Gewöhnen Sie sich an, möglichst viel zu lächeln und zu lachen – auch wenn Sie alleine sind. Lächeln hebt die Stimmung! Um sich ans Lächeln zu erinnern, können Sie sich „Smileys“ malen. Bringen Sie diese überall dort in Ihrer Wohnung und auch in der Kita an, wohin Ihr Blick regelmäßig fällt: An den Badezimmerspiegel, den Kühlschrank, die Eingangstür, ans Radio oder Telefon. Verpflichten Sie sich gleichzeitig vor sich selbst, jedes Mal, wenn Sie ein Smiley sehen, zu lächeln. So wie jetzt:J!

Lassen Sie Ihre Kreativität frei

Kreativ sein macht Spaß und stärkt das Selbstbewusstsein. Finden Sie Zugang zu Ihrer Kreativität, indem Sie malen oder ein raffiniertes neues Kuchenrezept ausprobieren. Schreiben Sie ein Liebesgedicht oder einen Krimi. Kaufen Sie sich zur Abwechslung ein Buch oder eine Zeitschrift über ein Wissensgebiet, das Ihnen völlig fremd ist. Lernen Sie irgendetwas NEUES Yoga, ein Musikinstrument, Jonglieren, Tango tanzen, Zaubern, Kalligraphie oder was Ihnen Spaß machen könnte. Bestimmt entdecken Sie völlig neue Talente an sich und treffen beim Lernen mit interessanten Menschen zusammen, denen Sie sonst nie begegnet wären.